"Heilsame" Schule 

Für das Department Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters (Standort Grieskirchen) stehen 32 Behandlungsplätze zur Verfügung. Die dort betreuten Kinder und Jugendlichen befinden sich aufgrund ihrer psychosomatischen Erkrankung in einer persönlichen Ausnahmesituation. Durch längere Krankenhausaufenthalte ist das Schulversäumnis eine zusätzliche Belastung. Die eigens eingerichtete Heilstättenschule wirkt dem entgegen, ist ins Behandlungskonzept eingebunden und als wichtige Therapiehilfe anerkannt.

 

Die Heilstättenschule als Brücke in den geregelten Alltag

Der pädagogische Schulunterricht im Krankenhaus wird als Ergänzung zur Therapie gesehen. Kinder und Jugendliche werden stabilisiert und schrittweise wieder an einen normalen, geregelten (Schul-)Alltag gewöhnt, um die Wiedereingliederung der SchülerInnen in ihre Herkunftsschulen und Klassengemeinschaften zu erleichtern. Diese Reintegration stellt einen wesentlichen Beitrag zum gesamten Heilungsprozess dar.

 

Der heilsame Schulunterricht als Therapiehilfe

Der Unterricht umfasst 22 Wochenstunden in der Gruppe sowie vier Einzelbetreuungsstunden. Die Heilstättenschule schafft mit vielen Projektarbeiten, alternativen Unterrichts- und Lernmodellen sowie kreativer und künstlerischer Bildung ein angenehmes und effektives Lernumfeld. Je nach Art und Grad der Krankheit sowie den persönlichen Bedürfnissen und Fähigkeiten werden die SchülerInnen pädagogisch gefördert. Damit wird ihnen ermöglicht, trotz ihrer Erkrankung erfolgreich lernen zu können. Es geht darum, Lernmotivation auf- und Lerndefizite abzubauen, soziale Integration zu fördern und sich aktiv mit der eigenen Krankheit auseinanderzusetzen. Die PatientInnengruppe ist bunt gemischt, von Volks- über MittelschülerInnen bis hin zu GymnasiastInnen. Die jungen PatientInnen leiden an psychosomatischen Erkrankungen (somatoforme Störungen/chronische Schmerzen, Essstörungen), Angststörungen und psychischen Störungsbildern (Depressionen, Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörungen). Die durchschnittliche stationäre Aufenthaltsdauer für umfassende Abklärungen beträgt drei bis vier Wochen, für Therapien sechs bis acht Wochen. 

 

Gute interne und externe Zusammenarbeit

Vier LehrerInnen arbeiten interdisziplinär mit ÄrztInnen, PsychologInnen, TherapeutInnen, der Sozialarbeit, einem pädagogischem Betreuungsteam und dem Pflegepersonal im Klinikum Wels-Grieskirchen zusammen. Darüber hinaus ist die Vernetzung mit den Stammschulen für den Unterricht besonders wichtig: Dieser orientiert sich am jeweiligen Lehrplan der PatientInnen. Prüfungen werden vorbereitet, bei Bedarf auch abgelegt und Notenempfehlungen abgegeben.